Brustkrebs

Januar 2, 2011

Jede 8.Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.
Aber: Brustkrebs ist heilbar

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Brustkrebs (Mammakarzinom)

Allgemein
Ursachen
Entstehung
Diagnose
Brustkrebs – Tumorstadien
Vorgehen in der Ordination

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Allgemein

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Jede 8.Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. 5000 Neuerkrankungen pro Jahr sind in Österreich zu verzeichnen und diese Zahl steigt stetig. Brustkrebs tritt typischerweise im 50.-70. Lebensjahr d.h. bei Frauen nach dem Wechsel auf, allerdings werden 30-40% aller Brustkrebsfälle bei präemenopausalen Frauen (vor dem Wechsel) diagnositiziert. Obwohl das Risiko an Brustkrebs zu erkranken über die letzten Jahrzehnte kontinuierlich zugenommen hat, ist die Brustkrebssterblichkeit vor allem aufgrund von Früherkennung und verbesserter Therapie drastisch zurückgegangen. Durchschnittlich können 60-70% aller Brustkrebspatientinnen geheilt werden. Wird der Tumor in einem früheren Stadium entdeckt und die optimale Therapie eingeleitet und durchgeführt, ist die Wahrscheinlichkeit geheilt zu werden noch deutlich höher. Eine gute, intensive Zusammenarbeit der Patientin mit dem betreuenden Arzt unter – wenn möglich – Einbeziehung des Umfeldes der Patientin trägt dazu bei, diese Krebserkrankung zu besiegen.

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Ursachen

Die Frage nach der einzelnen, in ‚diesem speziellen Fall’ verantwortlichen Ursache kann meist nicht beantwortet werden. Es gibt verschiedene Risikofaktoren (z.B. Rauchen, Übergewicht, Alkohol, hohe Brustdichte, Stoffwechselerkrankungen etc.) die das Brustkrebsrisiko erhöhen. Ebenso gibt es genetische Veränderungen (Veränderungen im Erbgut/ BRCA 1, BRCA2), die zu einer deutlichen Erhöhung des Brustkrebsrisikos aber gleichzeitig auch des Risikos anderer Krebserkrankungen führen. Eine individuelle Beratung ist sinnvoll, um einerseits aufzuklären und andererseits Maßnahmen einleiten zu können, die das Brustkrebsrisiko reduzieren.

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Entstehung

Krebszellen sind veränderte Zellen, die abnorm wachsen, sich unkontrolliert vermehren und normale Zellen in ihrer Funktion zunehmend behindern. Krebszellen können im Gegensatz zu gesunden, ‚normalen Zellen’ in andere Strukturen, Gefäße oder  Organe ‚hineinwachsen’ bzw. in andere Organe verschleppt werden (metastasieren) und diese zerstören. Es dauert mehrere Jahre, bis aus einigen wenigen Krebszellen ein wenige Millimeter großer, in der Mammographie sichtbarer Tumor entsteht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tumor bei der Erstdiagnose bereits gestreut hat hängt von der Bösartigkeit (Grading) der Krebszellen und von seiner Größe ab. Werden regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen durchgeführt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Krebszellen bereits außerhalb der Brust in anderen Organen befinden, äußerst gering.

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Diagnose

Die Verdachtsdiagnose ‚Brustkrebs’ kann durch den Frauenarzt bzw. Radiologen gestellt werden. Der Pathologe kann infolge durch feingewebliche (histologische) Untersuchung einer Biopsie des Tumors oder nach operativer Entfernung des Tumors die Diagnose bestätigen. Wird ein verdächtiger Tumor oder Mikrokalk im Rahmen der Früherkennung entdeckt, sollte ein Spezialist zur weiteren Abklärung aufgesucht werden. Der radiologische Befund endet in so einem Fall meist mit ‚BIRADS IV’ oder ‚BIRADS V’ (Bedeutung siehe Tabelle).

Besteht der Verdacht aufgrund der bildgebenden Untersuchungen, dass ein bösartiger Tumor der Brust vorliegen könnte, soll eine Stanzbiopsie (Probeentnahme durch eine Nadel) durchgeführt werden. Die Biopsie kann nicht überall erfolgen, da sie mit  der dafür notwendigen Ausbildung und mit viel Erfahrung durchgeführt werden soll.

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Brustkrebs – Tumorstadien

Liegt in der Tat Brustkrebs (durch den Pathologen gesichert) vor, kann zur Abschätzung der Prognose aber vor allem für die Therapieplanung eine Stadieneinteilung erfolgen. Um eine korrekte Beurteilung machen zu können, werden folgende Eckpunkte benötigt:

• Tumorgröße,
• Lymphknotenstatus,
• Fernmetastasen,
• Lymph- und Blutgefäßeinbruch,
• Grading,
• Hormonrezeptorstatus,
• HER-2-Status,
• Menopausenstatus und
• das Alter

TNM/pTNM-Klassifikation

TNM ist ein weit verbreitetes Verfahren, um Tumore einzuteilen. pTNM steht für pathologisch gesicherte Daten, die nach der Operation vorliegen. Bei der pTNM-Klassifikation wird ein „y“ vorgestellt, wenn vor der Operation schon eine Chemotherapie stattgefunden hat. Die Klassifizierung hat den Vorteil, dass alle behandelnden Ärzte und Patienten die gleiche Information über das Stadium der Erkrankung haben. Außerdem lassen sich daraus Therapien und Prognosen ableiten.
Im Englischen steht TNM für
• T für “tumor”: Größe des Primärtumors (T0 bis T4)
• N für „node“: Anzahl der Lymphknotenmetastasen (N0 bis N3)
M für “mestastis”: Anzahl der Fernmetastasen, z.B: in Knochen, Leber, Lunge oder Gehirn)

Für Brustkrebs gilt folgende Einteilung:
• T1 – Tumorgröße unter 2 cm,
• T2 – 2 bis 5 cm,
• T3 – > 5 cm an der Stelle des größten Durchmessers
• T4 – alle Tumore, die in die Brustwand oder in die Haut eingewachsen sind.
• N0 = keine Lymphknoten befallen
• N1 = Lymphknoten der gleichseitigen Achselhöhle befallen, Knoten verschiebbar
• N2 = Lymphknoten der gleichseitigen Achselhöhle befallen, Knoten nicht verschiebbar
• N3 = Schlüsselbein-Lymphknoten befallen
• M0 = keine Fernmetastasen
• M1 = Vorliegen von Fernmetastasen
Die TNM-Klassifikation wird meist um weitere Angaben ergänzt:
Grading (G)
Aufgrund des mikroskopischen bzw. histopathologischen Befundes des Tumorgewebes lässt sich auf die Bösartigkeit der Krebszellen schließen. Es werden verschiedene Zellmerkmale zu einem Wert zusammengefasst. Dieser Score-Wert von 1 bis 4 wird Grading (G) genannt. Je bösartiger ein Tumor ist, desto schneller kann er wachsen, metastasieren oder erneut auftreten (rezidivieren). Das Grading wird bei der Therapieentscheidung berücksichtigt.

• G1 – Gut differenziert (weniger bösartig)
• G2 – Mäßig differenziert
• G3 – Schlecht differenziert
• G4 – Undifferenziert (entdifferenziert) (sehr bösartig)
Beteiligung von Lymph- und Blutgefäßen
Außer den Lymphknoten können auch die Lymph- und Blutgefäße von Tumorzellen befallen sein, dann enthält der Befund folgende Informationen:

• LX – Lymphgefäßinvasion kann nicht beurteilt werden
• L0 – kein Nachweis einer Lymphgefäßinvasion (also keine Tumorzellen
 in Lymphgefäßen nachgewiesen)
• L1 – Lymphgefäßinvasion (Tumorzellen in Lymphgefäßen nachgewiesen)
• VX – Blutgefäßinvasion kann nicht beurteilt werden
• V0 – kein Nachweis von Blutgefäßinvasion (also keine Tumorzellen in Blutgefäßen nachgewiesen)
• V1 – Blutgefäßinvasion (also Tumorzellen in Blutgefäßen nachgewiesen)
Beurteilung des Schnittrandes um den Tumor
Nach einer operativen Tumorentfernung muss auch der so genannte Resektionsrand (Schnittrand um den Tumor) bestimmt werden:

• RX – Resektionsrand kann nicht beurteilt werden
• R0 – Resektionsrand ist frei von Tumorgewebe, d.h. der Tumor wurde vollständig mit einem Sicherheitssaum im Gesunden entfernt
R1 – Tumor reicht bis an den Resektionsrand, d. h. der Tumor wurde wahrscheinlich nicht vollständig im Gesunden entfernt oder reicht gerade bis an den Rand (ohne Sicherheitssaum).

Um Fernabsiedelungen/ Metastasen ausschließen zu können, müssen hochsensitive apperative Untersuchungen durchgeführt werden. Eine Computertomographie vom Oberkörper und Bauch soll zeigen, dass keine Lungenmetastasen sowie Lebermetastasen vorhanden sind. Eine Skelettszintigraphie (nuklearmedizinische Untersuchung der Knochen) wird zum Ausschluss von Knochenmetastasen durchgeführt.
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VORGEHEN IN DER ORDINATION:

In der Ordination können sonograpisch sichtbare Läsionen und Tumore begutachtet und bei Verdacht auf Brustkrebs umgehend ultraschall-gezielt biopsiert werden. Für diesen minimal-invasiven Eingriff müssen Sie nicht nüchtern sein. Im Regelfall kann die Patientin die Ordination nach 30 min. wieder verlassen. Durch gute und intensiver Zusammenarbeit mit der Pathologie kann rasch (1-3 Tage nach der Biopsie gegenüber den üblichen 7-10 Tagen) Auskunft über die Eigenschaften (Dignität) des Tumors gegeben werden. Notwendige radiologisch apperative Untersuchungen können aufgrund der ausgezeichneten Kooperation mit dem Diagnosezentrum Mödling zeitnah und vor Ort durchgeführt werden. Der Vorteil für Sie ist eine rasche, auf höchstem Niveau stattfindende, unbürokratische Abklärung eines auffälligen Befundes der Brust.
Assoc. Prof. Priv. Doz. OA Dr. Georg Pfeiler ist einer der wenigen Ärzte in Österreich, die von der Österreichischen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (ÖGUM) für die Durchführung von Brustultraschall zertifiziert ist.

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